Das eindrucksvolle Muschelstilleben mit dem Monogramm des unbekannten Künstlers GM erinnert in Qualität und Motiv an den Hamburger Maler, Radierer und Kunsthändler Nicolaus Christopher Matthes. Matthes war ein Maler des 18. Jahrhunderts und Schüler von J. J. Preißler in Nürnberg. In Nürnberg lernte Matthes die Stilllebenmalerin und seine spätere Ehefrau Elisabeth Christina Höll kennen. Elisabeth Christina wurde von Barbara Regina in der Stilllebenmalerei unterrichtet, die den Titel Hofmalerin wegen der damit verbundenen Beschränkungen ihrer Tätigkeit mehrfach ablehnte. Sowohl Nicolaus Christopher Matthes Muschelstilleben als auch die Seiner Frau Elisabeth Christina Matthes sind dem vorliegenden Bild zum verwechseln ähnlich. Der für die Nürnberger Schule charakteristische dunkle Grund, der der Komposition einen Hauch von Spannung verleiht, findet sich hier wieder. Bereit im 16. und 17. Jahrhundert waren Muschelarrangements sehr beliebt und sind bei Künstlern wie Jaques Linard und Jan Davidsz de Heem wieder zu finden. Auch im 18. Jahrhundert wurde diese Tradition weiter geführt.