1848 Gävle – 1930 Stockholm
„Sommerlicher Nachmittag an der Küste“
48 x 75 cm
Öl auf Leinwand
Fine Art
Galerie Paffrath
14.800 €
„Ich komme nicht wieder“, schreibt Johan in seinem Brief. Die junge Frau wird es erwartet haben, es wird keine Überraschung gewesen sein, als sie ihn öffnete. Sie liest Johans Zeilen mit all den Erklärungen immer wieder, auch jetzt, auf dem Gras zwischen den Felsen, die wie immer einfach da sind, ungerührt von allem.
„Denn ich bleibe in Stockholm und trete in das Kontor ein.“
Die junge Frau schützt sich vor einem Frösteln mit ihrer rotweiß gestreiften Wolljacke gegen die Brise, und ihr Schirm, den sie gegen die Sonne hält, gibt ihr Privatheit. Sie liest die immer selben Worte. Vielleicht klingen sie anders, hier, im Freien, anders als im Haus, bei den Eltern? Er kommt nicht zurück. Sie sieht nicht den Segler, der ausfährt vor gleißendem Licht, der ihr sagen könnte, daß eine Zukunft kommt, woanders, wie auch immer anders sie ist, und der Angler, der gleich seinen Köder auswerfen wird, ist ihr kein Trost. Das Grün lenkt das Mädchen nicht ab, es sitzt mitten zwischen dem Grau der Felsen, nur der Augenblick und ihre Gedanken sind jetzt da.
Aber vielleicht schreibt Johan von etwas anderem? Womöglich ist der Brief gar nicht von ihm? Oder sie schreibt gar einen? An wen? Wer weiß, es ist gleich Es ist nicht wichtig. Die Zeit steht still an diesem Sommermittag des Jahres 1890. Wer weiß.
(Text von Dr. h.c. Hendrik H. Foth LL.M)
Axel Lindman gehört zur Generation der begabtesten schwedischen Landschaftsmaler, die mit einem Stipendium auf Kosten des Königshauses nach Frankreich geschickt wurden.
In Paris studierte der junge Maler zwischen 1875-79 und lernte dort den französischen Impressionismus kennen. Nach der Rückkehr in sein Heimatland blieb Lindman beim impressionistischen Malstil, der ihm eine erfolgreiche Karriere sicherte.
Neben zahlreichen Privatsammlungen wurden Gemälde von Lindman auch für das Nationalmuseum in Stockholm und das Museum in Göteborg erworben.