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Walter Ophey: Detail

Walter Ophey

1882 Eupen – 1930 Düsseldorf

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Kurzinformationen zum Künstler

Neben August Macke und Heinrich Nauen zählt der 1882 in Eupen geborene Walter Ophey zu den Hauptvertretern des Expressionismus im Rheinland.

Informationen zum Künstler

Neben August Macke und Heinrich Nauen zählt der 1882 in Eupen geborene Walter Ophey zu den Hauptvertretern des Expressionismus im Rheinland.

Der Sonderbund

Ab 1906 beginnt Walter Ophey seine Werke auszustellen und schließt sich einigen Künstlervereinigungen an. 1908 gründet er zusammen mit den Düsseldorfer Malern Julius Bretz, Max Clarenbach, August Deusser und Wilhelm Schmurr die Gruppe des „Sonderbundes“ (Sonderbund Westdeutscher Kunstfreunde und Künstler) die sich in den folgenden Jahren zu einer der bedeutendsten Ausstellungsbewegungen der Moderne in Deutschland entwickelt. Der Sonderbund wollte die akademische Kunst durch die Moderne im Rheinland ablösen. Auf den Ausstellungen wurde zum ersten Mal die französische Malerei in einem größeren Umfang im Rheinland ausgestellt. Werke von Ophey waren stets vertreten ebenso wie in dem deutschen Pavillon auf der Weltausstellung 1910 in Brüssel.

Paris

1910 reist Walter Ophey nach Italien. Im Herbst des folgenden Jahres führt ihn sein Weg nach Paris, die ihn nachhaltig beeindruckt. In den erhaltenen Graphiken im Museum Kunstpalast sowie in den Briefen an seine Verlobte Dotty (Bernhardine) Bornemann beschreibt Ophey die Atmosphäre der Stadt: „Man sieht hier Dinge auf der Straße, zum Aufschreien schön, denke dir ein Straßenstern mit fünf Strahlen, darin ein steinerner Triumpfbogen. Die Pferde(w)agen mitten im tollsten Gewühl von Staub und elektrischen Lichtern, rollenden Autos. […] Paris ist ungeheuer, gewaltiger wie das Meer, so braust und saust das Leben durch die Kanäle, so nenne ich die Straßen mit den Riesenhäusern. […] Ich sitze hoch oben auf dem elektr. Omnibus und sehe die Automobile und Droschke und die endlose breite Straße, links und rechts Park-anlagen, am Ende der Louvre. Paris stinkt, Paris duftet, ein Hochzeitswagen kam aus der Kirche, man höhnte und pfiff, alles ist bleich und dekadent und lebt in wilder Ehe; den Eindruck des Grandiosen und Höllen-haften, Paris ist eine große Pfütze, Schwefel-säure in die man Salz schüttet, es kocht und braust wie tausend Vulkane.“ Walter Ophey wohnte nicht weit vom berühmten Künstlercafé „Le Dome“ entfernt, im Boulevard Montparnasse 135 in der Nähe des Jardin du Luxemburg. Neben dem Maler Alfred Mez aus Freiburg trifft sich Ophey mit Richard Bloos, der sich schon seit 1906 in Paris aufhält: „Richard Bloos habe ich besucht; er wohnt in einem riesigen Hause mit einigen hundert Zimmern. Ich klopfte an und er lag in seinem Bett umgeben von altem Gerümpel und schönen kuriosen Möbeln. Er ist ungeheuer fleißig und er setzt sich durch in Paris. […] Der Montparnasse ist der künstlerische Mittelpunkt der Welt, es wohnen unglaublich viel Künstler hier; es ist schade, daß ich Paris vor 10 Jahren nicht gesehen habe, ich hätte hier in einem Jahr mehr gelernt wie in Ddorf in 10 Jahren.“ Neben den Künstlerfreundschaften besucht er die großen Museen und die Galerien von Vollard, Sagot und Bernheim Jeune, die Cézanne, Gauguin, Manet, Monet, Renoir und Signac ausstellen. In den voer Wochen seines Aufenthaltes ist Ophey ununterbrochen in der Stadt unterwegs, besucht Pferderennbahnen, Theateraufführungen, Cafés, Plätze, Parks und Versailles. Paris beeindruckt ihn so sehr, dass er mit Düsseldorf und seinem Können hart ins Gericht geht. Selbst Berlin, wo er ein Jahr später ausstellt, verliert für ihn an Glanz im Gegensatz zu Paris. Sein Urteil über die Düsseldorfer Kunst, die er als rückständig empfindet, sehen sein Freunde im Hinblick auf die Moderne in Paris ebenfalls, was zu Gründungen und Wechseln von Künstlervereinigungen führt.

Das Junge Rheinland

1919 wird Ophey Mitglied der Künstlervereinigung „Das Junge Rheinland“, die er im selben Jahr in Düsseldorf mitbegründet hat. Mit Gerd Wollheim und dem Kölner Progressiven Otto Freundlich verbindet ihn eine enge Freundschaft. Nach 1919 gelingt ihm der der Durchbruch mit Gemälden wie „Sauerland“, „Helles Dorf“ und „Dorfkirche“, die ihn als eigenständiger Hauptvertreter des deutsche Expressionismus ausweisen. Auch während dieser Hochphase bleiben die Farben immer differenziert und gehen nicht ins Plakative. Es gibt Anknüpfungspunkte und Unterschiede zur Neuen Sachlichkeit und der italienischen Pittura Metafisica, doch entwickelt Ophey seinen eigen Stil, der etwas Romantisch-Sakrales beinhaltet.

Zeichnung

Für Walter Ophey sind seine Zeichnungen ähnlich der Fotografie eine Annäherung an die Welterfahrungen und -aneignung. „Ich bin Maler und gehe viel mit dem Zeichenbuch über Land und zeichne allerlei Sachen, wie Berge, Telegraphenstangen, Menschen, Schiffe, Flüsse, Eisenbahnbrücken, alte Städte und Fabriken und fast sämtliche Gegenstände, die es gibt. So auf Tour sein ist herrlich. Ich spinne mich ganz ein in den großen Wunderkasten, den man die Welt nennt, und hole mir die großen Formen herein in meinen eigenen kleinen Kasten.“ (Walter Ophey) Seine Zeichnungen sind einzigartig und stellen ein alleinstellungsmerkmal dar. Sie lassen sich keiner Strömung zuordnen. Walter Ophey bemerkt 1927 selbst: „Nichts ist dekorativ in diesen Blättern, sie sind ebenso wenig expressionistisch, noch impressionistisch, noch sachlich.” Mit seinen linearen Kreidezeichnungen beginnt er schon 1910 und entwickelt sie bis in die Zwanziger Jahre weiter.

Malerei

Opheys malerisches Schaffen entwickelt sich ausgehend von symbolistischen Anfängen hin zum Neoimpressionismus und erreicht dann expressionistische Stiltendenzen. Obwohl sich Opheys Malerei im Laufe seines Schaffens immer mehr von der Wirklichkeit entfernte, war stets die Natur Ausgangspunkt seiner Abstraktion.