1898 Ostpreußen – 1993 Kalmar
„Djurgården, Stockholm“, um 1930/40
24 x 32 cm
Aquarell
Herbstausstellung, Fine Art, Bis 5.000 €
Galerie Paffrath
3.900 €
Lotte Laserstein erhielt ab 1909 ihren ersten Kunstunterricht bei ihrer Tante Elsa Birnbaum in Danzig. 1912 zog die Familie nach Berlin, wo sie nach einem kurzen Studium der Kunstgeschichte und Philosophie sowie Privatunterricht bei Leo von König 1921 an der Berliner Akademie der Künste studierte. 1927 schloss sie das Studium als Meisterschülerin von Erich Wolfsfeld mit Auszeichnung ab. Bis 1933 nahm sie erfolgreich an zahlreichen Wettbewerben und Ausstellungen teil, darunter ihre erste Einzelausstellung 1931 in der Galerie Gurlitt. Ihr bevorzugtes Thema war die Darstellung des Menschen, insbesondere der zeitgenössischen Frau, oft dargestellt durch ihre Muse Traute Rose. Ihr Stil war der Neuen Sachlichkeit nahe, jedoch ohne deren Kühle und Spott, und zeigte einen sensiblen, realistischen Ansatz.
Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde Laserstein zunehmend aus dem öffentlichen Kunstleben ausgeschlossen, da sie als „Dreivierteljüdin“ galt. 1935 musste sie ihre private Malschule schließen und emigrierte 1937 nach Schweden.
In Schweden erhielt Laserstein zunächst Porträtaufträge, doch die Bedingungen im Exil führten zu einem Bruch in ihrem Schaffen. Sie musste sich dem Publikumsgeschmack anpassen und ihre Malweise verändern. Dennoch konnte sie weiterhin von ihrer Kunst leben, doch das künstlerische Niveau ihrer Werke vor der Emigration erreichte sie nicht mehr. Der Verlust ihrer schöpferischen Kraft im Exil spiegelt sich in einigen ihrer Selbstporträts wider. Ihre Werke aus der Zeit vor der Emigration gelten als Höhepunkt ihres Schaffens und belegen ihre Bedeutung als Malerin der Weimarer Republik.